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Elon Musk warnt vor Twitter-Pleite

11. November 2022

Der neue Chef des Kurzmitteilungsdienstes befürchtet massive Geldprobleme. Droht Twitter 2023 gar die Zahlungsunfähigkeit? Zudem hat Elon Musk Ärger mit der US-Verbraucherschutzbehörde.

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Symbolbild I Elon Musk - Twitter
Bild: Dado Ruvic/Illustration/REUTERS

Kurz nach seiner 44 Milliarden Dollar schweren Twitter-Übernahme schließt Tech-Milliardär Elon Musk eine Insolvenz der Online-Plattform nicht aus. Im kommenden Jahr könnte bei Twitter ein Milliarden-Loch in der Bilanz klaffen, warnte er laut Medienberichten bei einem Auftritt vor Mitarbeitern. Sollte der Konzern nicht mehr Geld einnehmen als er ausgebe, drohe die Pleite.

Twitter schrieb bereits vor der Übernahme rote Zahlen, jedenfalls zuletzt. Nach dem Deal beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige große Anzeigenkunden sich zurückhielten oder ganz absprangen. Sie sorgen sich, ihre Werbung könnte neben anstößigen Tweets auftauchen, wenn Twitter - wie angekündigt - seine Regeln für Inhalte lockern sollte. Auf dem Kurzmitteilungsdienst lastet zudem ein Kredit in Höhe von rund 13 Milliarden Dollar, den Musk für den Kauf aufnahm.

Lage "schlimm"

Auch habe das Unternehmen immer noch zu viele Beschäftigte, soll Musk verkündet haben. Bereits vergangene Woche gab er bekannt, etwa jeden zweiten der zuvor rund 7500 Jobs bei Twitter zu streichen.

USA | Twitter-Zentrale in San Francisco
Twitter-Zentrale in San FranciscoBild: Justin Sullivan/Getty Images

Die wirtschaftliche Lage - so Musk kürzlich in einer E-Mail an die Mitarbeiter - sei "schlimm", besonders für ein Unternehmen, das von Werbeerlösen abhänge. Diese machten bisher etwa 90 Prozent der Twitter-Einnahmen aus. Um weitere zu generieren, gibt es künftig ein Abo-Geschäft mit den begehrten Twitter-Häkchen.

Häkchen-Chaos

Damit handelte sich Musk nun eine scharfe Warnung der US-Verbraucherschutzbehörde FTC ein. "Wir beobachten die jüngsten Entwicklungen bei Twitter mit großer Sorge", sagte ein FTC-Sprecher. Kein Unternehmen oder dessen Chef stünden über dem Gesetz.

Bisher wurden die Häkchen vor allem Prominenten, Politikern und Unternehmen zuerkannt - nach einer entsprechenden Verifikation. Nach dem neuen System bekommt das Häkchen jeder, der dafür acht Dollar pro Monat bezahlt - ohne Identitätsprüfung. Das Häkchen sieht dabei in beiden Fällen gleich aus. Ob man es mit einem früheren tatsächlich verifizierten Account oder mit einem neuen gekauften Häkchen zu tun hat, erfährt man nur aus dem Text nach Anklicken des Symbols.

Symbolbild | Elon Musk und Twitter
Mit Häkchen (hinter dem Namen): Kurznachrichten des ChefsBild: Utku Ucrak/AA/picture alliance

Einige Nutzer machten von der neuen Funktion Gebrauch, um täuschend echt aussehende Fake-Konten anzulegen - etwa von Ex-US-Präsident Donald Trump, Basketball-Star LeBron James und der Spielefirma Nintendo. Der Pharmakonzern Eli Lilly entschuldigte sich bei Twitter-Nutzern, die ein Fake-Account glauben ließ, Insulin werde künftig kostenlos vertrieben.

wa/AR (dpa, rtr)