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Ashleigh Barty gewinnt in Wimbledon

10. Juli 2021

Die australische Nummer eins der Tennis-Weltrangliste ist auch beim Grand Slam in Wimbledon die Beste. Ashleigh Barty tritt in die Fußstapfen ihres Idols Evonne Goolalong Cawley und feiert ihren ersten Sieg in London.

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England Wimbledon | Ashleigh Barty
Große Freude bei der Siegerin, die bislang in Wimbledon nicht über das Achtelfinale hinausgekommen warBild: Peter Nicholls/Getty Images/AFP

Nach dem gewonnenen Matchball musste sie erst einmal in die Knie gehen, dann schossen ihr auch schon die Freudentränen in die Augen. 41 Jahre nach dem Erfolg Evonne Goolagong Cawleys hat auch Ashleigh Barty den Einzel-Wettbewerb in Wimbledon gewonnen. Die Weltranglistenerste aus Australien besiegte im Finale die Tschechin Karolina Pliskova mit 6:3, 6:7 (4:7) und 6:3 und feierte ihren zweiten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier nach den French Open 2019.

Aber nicht nur, weil Barty die erste Australierin seit 1980 ist, der ein Erfolg im Einzel-Wettbewerb von Wimbledon gelang, war der Sieg etwas Besonderes. Goolalong Cawley, eine Aborigine vom Stamm der Wiradjuri, hatte schon 1971 als erste Nachfahrin der Aborigines, der australischen Ureinwohner, in Wimbledon triumphiert. 

1980 wiederholte sie diesen Erfolg. Goolalong Cawley ist Bartys großes Vorbild, denn auch Barty hat indigene Vorfahren. Die Großmutter ihres Vaters gehörte dem Stamm der Ngarigo-Indigenen an.

Australien | Evonne Goolagong Cawley und Ashleigh Barty 2010
Elf Jahre vor dem Wimbledon-Sieg: Barty (r.) im Jahr 2010 mit ihrem Idol Goolalong Cawley (l.)Bild: Quinn Rooney/Getty Images

Um an die denkwürdige Premiere ihrer Landsfrau vor 50 Jahren zu erinnern, trug Barty im gesamten Turnier ein Outfit, das dem ihres Vorbilds von 1971 nachempfunden war. "Ich hoffe, ich habe Evonne stolz gemacht", sagte Barty bei der Siegerehrung und brach erneut in Tränen aus.

Pliskova kämpft sich zurück

Dass es eine neue Wimbledon-Siegerin geben würde, hatte schon vor dem Finale festgestanden, denn auch die 29-jährige Pliskova hatte erstmals das Finale in Wimbledon erreicht. Ein würdiges Endspiel, schließlich trafen die beiden überzeugendsten Spielerinnen des Turniers aufeinander. Barty hatte im Halbfinale gegen Angelique Kerber gewonnen. Pliskova dominierte im Turnierverlauf vor allem mit ihrem Aufschlag und gab nur im Halbfinale gegen Aryna Sabalenka einen Satz ab.

Doch vor den Augen von Prinz William und seiner Gattin Kate legte zunächst Barty einen imposanten Start hin. Bis zum 4:0 hatte Pliskova nichts zu melden. Innerhalb von einer halben Stunde verlor sie den ersten Satz. Doch sie gab nicht auf und gewann den zweiten Satz, in dem sie bereits mit einem Break zurückgelegen hatte, im Tiebreak, nachdem Barty bereits einen Matchball hatte.

Im dritten Satz sorgte dann die Australierin wieder für klare Verhältnisse und erfüllte sich nach 1:55 Stunden einen Kindheitstraum - 2011 hatte sie in Wimbledon bereits den Titel bei den Juniorinnen gewonnen.

Nach ihrem Sieg bei den Erwachsenen darf sich Barty neben der berühmten Venus Rosewater Dish auch über den Siegerscheck von knapp zwei Millionen Euro freuen, für die unterlegene Pliskova gibt es gut die Hälfte.