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Omikron bremst deutsche Wirtschaft aus

28. Januar 2022

Im Sommer bergauf, im Winter wieder steil bergab - so ungefähr lässt sich die Entwicklung der deutschen Wirtschaft 2021 beschreiben. Andere Länder stehen trotz Omikron besser da.

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Deutschland Frankfurt | Corona-Pandemie | Frankfurter Apfelweinlokal
Vor allem Gastronomen leiden unter dem schwachen WinterBild: Frank Rumpenhorst/dpa/picture-alliance

Die Corona-Welle hat der deutsche Wirtschaft vor der Jahreswende noch einen Strich durch die Jahresrechnung gemacht. Das wieder verstärkte Pandemiegeschehen bremste die Konjunktur. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im letzten Quartal 2021 - also zwischen Oktober und Dezember - um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

Auf das ganze Jahr 2021 gerechnet ist sie damit um 2,8 Prozent gewachsen und konnte daher den Einbruch von 4,6 Prozent aus dem ersten Corona-Jahr 2020 nicht ausgleichen.

Die steigende Zahl von Corona-Infektionen im letzten Quartal traf vor allem das Gastgewerbe hart, das besonders unter den Corona-Beschränkungen leidet. Überdies machten Lieferengpässe sowie die gestiegene Inflation Firmen und Verbrauchern zu schaffen. Viele Experten befürchten auch für das laufende Quartal einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP), dem jedoch wieder ein Aufschwung folgen dürfte.

Die Bundesregierung rechnet für dieses Jahr insgesamt mit 3,6 Prozent Wirtschaftswachstum und für 2023 mit einem BIP-Plus von 2,3 Prozent.

Frankreich, Spanien und USA wachsen stark

Im Gegensatz zu Deutschland ist Frankreichs Wirtschaft trotz der Omikron-Welle Ende 2021 überraschend stark gewachsen und hat im Gesamtjahr so kräftig zugelegt wie seit 52 Jahren nicht mehr. Um 7,0 Prozent wuchs das BIP im Gesamtjahr 2021 - das war das stärkste Wachstum seit 1969. Allerdings war die französische Wirtschaft 2020 auch um 8,0 Prozent eingebrochen. Im zweiten Halbjahr 2021 schoben vor allem Fortschritte bei der Impfkampagne und Lockerungen der Corona-Maßnahmen die Konjunktur an.

Spanien Corona-Pandemie - Tourismus auf Mallorca
Das Tourismus-Jahr 2021 war für Spanien deutlich besser als 2020Bild: Clara Margais/dpa/picture alliance


Spaniens Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie in den letzten 20 Jahren nicht. Das Bruttoinlandsprodukt legte fünf Prozent zu, wie das nationale Statistikamt bekanntgab. Das war die höchste Wachstumsrate seit 2000. Das von der Regierung selbst gesetzte Ziel von 6,5 Prozent wurde damit jedoch verfehlt.

Insbesondere zum Jahresende ließ die Wirtschaftsleistung nach, da die hohe Inflation den privaten Konsum bremste. Für dieses Jahr geht die Regierung von einem Plus von sieben Prozent aus. Die spanische Zentralbank ist etwas vorsichtiger und rechnet mit 5,4 Prozent Wachstum.

Wegen der Corona-Krise und harter Lockdowns war die spanische Wirtschaft 2020 mit 10,8 Prozent so stark eingebrochen wie nie zuvor. Der Tourismus als Impuls für die Wirtschaft fehlte fast gänzlich. 

Ölpreise I Pumpe arbeitet in einem Ölfeld
Die "Old Economy" spielt in den USA dank gestiegener Energiepreise wieder richtig Geld einBild: Odessa American/AP/dpa/picture alliance

Auch die Wirtschaft der USA brummt wieder. Bereits am Donnerstagabend (Ortszeit) legte das US-Handelsministerium Zahlen vor. Demnach ist das BIP im vergangenen Jahr um 5,7 Prozent gewachsen. Das ist der stärkste Anstieg seit 1984. Bedingt durch die Corona-Pandemie war das BIP der weltgrößten Volkswirtschaft 2020 um 3,5 Prozent geschrumpft. 

Mit den nun auf Basis vorläufiger Zahlen errechneten Plus von 5,7 Prozent fiel der Anstieg 2021 nun noch etwas kräftiger, als die US-Notenbank zuletzt erwartet hatte. Die Fed hatte einen Anstieg um 5,5 Prozent prognostiziert, der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Plus von 5,6 Prozent. Die Weltbank hat ihre Erwartungen für das globale Wachstum im laufenden Jahr gerade erst gesenkt.

nm/bea (dpa, rtr)