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Kommission soll "Strom-Schlacht" untersuchen

13. März 2019

Venezuelas Präsident bleibt stur dabei, dass ein Cyberangriff Ursache der massiven Stromausfälle sei. Nun will Maduro befreundete Staaten und auch die UN einspannen, um seiner Behauptung einen seriösen Anstrich zu geben.

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Venezuelas Präsident Nicolas Maduro vor Anhängern in der Hauptstadt Caracas (Foto: Reuters/Miraflores Palace)
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro vor Anhängern in der Hauptstadt Caracas Bild: Reuters/Miraflores Palace

Venezuelas umstrittener Staatschef Nicolás Maduro hat die Einsetzung einer internationalen Untersuchungskommission zu den tagelangen Stromausfällen in dem Land angekündigt. Neben den Vereinten Nationen habe er dafür Russland, China, den Iran und Kuba um Unterstützung gebeten, sagte Maduro im Staatsfernsehen. "Diese Länder haben große Erfahrung in der Abwehr von Cyberangriffen", erklärte er. Die Kommission solle von Vizepräsidentin Delcy Rodríguez geleitet werden, auch die Generalstaatsanwaltschaft werde beteiligt.

Ermittlungen gegen Guaidó wegen angeblicher Sabotage 

Zuvor hatte Peking bereits technische Hilfe bei der Wiederherstellung der Stromversorgung angeboten. Die Berichte, wonach das Stromnetz wegen einer Cyberattacke zusammengebrochen sein soll, hätten in China tiefe Besorgnis ausgelöst, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Die Regierung in Peking hoffe, dass Venezuela die Ursache des Problems so schnell wie möglich finden und die Stromversorgung wie auch die soziale Ordnung wieder herstellen könne. China ist neben Russland einer der wichtigsten Unterstützer Maduros.

Gegenpräsident Juan Guaidó bei der Protestkundgebung am Mittwoch in Caracas (Foto: Reuters/C.G. Rawlins)
Gegenpräsident Juan Guaidó bei einer Protestkundgebung am Mittwoch in CaracasBild: Reuters/C.G. Rawlins

Für die Stromausfälle, die am Donnerstag begonnen hatten, machte der sozialistische Staatschef erneut einen Hackerangriff der USA sowie die Opposition verantwortlich. Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag bereits Ermittlungen gegen den selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó eingeleitet. Sie wirft ihm Sabotage der Energieversorgung vor. Die Opposition sieht die Ursache des Blackouts hingegen in Missmanagement und mangelnder Wartung der Anlagen in dem kriselnden Ölstaat.

"Stromnetz in unverwundbares System verwandeln"

Aus Protest gegen die Stromausfälle waren am Dienstag in Venezuela Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Maduro erklärte dagegen in seiner Ansprache den "Sieg in der Strom-Schlacht". "Nun gilt es, diesen Sieg in dem elektrischen Krieg zu konsolidieren, um das Stromnetz in ein sicheres, robustes, beständiges und unverwundbares System zu verwandeln", sagte er.

sti/gri (dpa, rtr)